Gloria Friedmann: Denkmal, 1990

Denkmal, Friedmann, permanent, Start

Abgestorbener Baum, eingelassen in Betonwand; 637 x 357,5 x 46,5 cm (H x B x T)

„Rot ist die Farbe der Macht, des Alarms, der Wut, der Liebe, der Hervorhebung, aber auch der Korrektur. Mit ihrem Denkmal thematisiert Gloria Friedmann (*1950) die kulturelle Verbundenheit des Menschen mit der Natur. Für die deutsch-französische Künstlerin bleiben der Mensch und seine oft selbstzerstörerischen und paranoiden Handlungen Teil der natürlichen Evolution und damit der Welt. Dabei vertritt sie laut Uwe Rüth eine ‚ethische Verantwortung des Menschen, die sie als Teil dieser Spezies und als Zeugin seines Seins und seiner Fehlhaltungen künstlerisch betrachtet und in der Naivität eindringlicher räumlicher Bilder festhält‘.

Die signalrote Betonwand mit dem eingelassenen, abgestorbenen Baum aus dem Stadtwald kann als Notiz einer Schwingung verstanden werden, die in uns selbst zu spüren ist, sobald die Natur bedrängt wird oder zu neuem Leben erwacht.“
(Tankred Stachelhaus)

„Die Natur und ich. Teil der Natur bin ich selbst Natur und gleichzeitig ich selbst. Daher mein Interesse an der nichtmenschlichen Natur, außerhalb meines Ichs.“
(Gloria Friedmann)

KaM hat als eine der ersten Tätigkeiten nach Vereinsgründung dies Werk fachmännisch restaurieren lassen; siehe hier. Die Künstlerin äußerte sich am 25. Mai 2008 sehr positiv zum Ergebnis der Restaurierung. Mehr dazu auch in einem NRZ-Artikel vom 24. Mai 2018 hier.

KaM-Mitglieder haben das Werk seitdem kontinuierlich sauber gehalten: bis in die maximal erreichbare Höhe.


Bei der Aktion Skulpturen im Dialog haben Schüler*innen der UNESCO-Schule Essen am 28. März 2019 eigene temporäre Werke auf dem Moltkeplatz ausgestellt, zu deren Entwicklung sie durch Beschäftigung mit den Skulpturen auf dem Moltkeplatz angeregt worden waren; siehe hier.

Eine Gruppe Schüler*innen stellte dabei vor Gloria Friedmanns Denkmal eine Plexiglasscheibe mit aufgeklebten grünen Blättern so auf, dass eine Person, wenn sie auf der davor liegenden Matte kniete, den abgestorbenen Baum des Denkmal wieder „lebendig“ mit grünem Laub sah. Die Gedanken der Schüler*innen dazu finden Sie hier.


Nach 13 Jahren wurde im September 2021 Gloria Friedmanns Denkmal im Auftrag von KaM erneut fachmännisch restauriert; siehe die folgenden Bilder … weiteres dazu hier.

7. September 2021
10. September 2021

Stigma, 1991; im Wanås Skulpturenpark
Foto: Anders Norrsell, dankenswerterweise von der Wanås Stiftung zur Verfügung gestellt

Nach ihrem Denkmal auf dem Moltkeplatz schuf Gloria Friedmann im darauffolgenden Jahr

Stigma, 1991

im Wanås Skulpturenpark, Knislinge, Schweden.

Der von der Künstlerin schwarz gestrichene Baumstumpf fiel 2005 während des Hurrikans Gudrun um.


Gloria Friedmann: Die Grünstation, 2006; auf dem Waldskulpturenweg

Gloria Friedmann bei creativtv.net

Gloria Friedmann in Wikipedia