Phung-Tien Phan: Bankett Gruppe 2, 2018

Bankett Gruppe, Phan, temp

Acht einzelne Teile: Beton, Metall, Lack; Zaun: Holz, Polycarbonat, Foto

57 x 1405 x 870 cm (H x B x T)

Die Rasenfläche scheint von unbekannten Wesen bevölkert zu sein: verschiedenfarbig schillernde Formen, auf fragilen Beinen stehend. Man denkt an überdimensionale Käfer oder Insekten. Sechs davon stehen in einem Areal, das mit einem angedeuteten Zaun abgegrenzt ist: Tiere im Gehege. Zwei stehen außerhalb. Sind sie entflohen? Oder noch nicht eingefangen? Nur einen Steinwurf entfernt von vielbefahrenen Verkehrswegen und markanten alten, überwiegend mehr als einhundert Jahre alten Gebäuden, lenkt das Werk den Blick von verkehrstechnischen und architektonischen Formen einer Stadt hin auf eine fast ländlich anmutende Idylle. Erst bei Annäherung und genauerem Hinschauen erweist sich diese als Ergebnis eines bewussten, verstörenden künstlerischen Eingriffs.

Die Künstlerin wurde 1983 in Essen geboren und hat an der Folkwang Universität der Künste und der Kunstakademie Düsseldorf ihr Studium absolviert. Ihr Werk hebt sich von den dauerhaft aufgestellten Skulpturen mit deren überwiegend klaren Formen deutlich ab. In bewusstem Kontrast dazu erscheint diese temporäre Installation mit den biologisch anmutenden Formen eher spielerisch und leicht.

„Käfer, Insekten gehören in Kinderbüchern zu den ersten Tieren, die man kennenlernt. Marienkäfer, Bienen: süß und einfach. In der Realität dreht sich diese Wahrnehmung ganz schnell: bedrohlich und eklig. Am besten sollten diese verschwinden (vergleiche dazu Franz Kafkas Erzählung ‚Die Verwandlung‘). Die Vergrößerung der Käfer, die Abstraktion und die Mischung mit den Stuhlbeinen sollen Freiraum für eigene Gedanken des Betrachters zulassen.“
(Phung-Tien Phan)

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Das Projekt wurde durchgeführt mit freundlicher Förderung und Unterstützung durch Kunststiftung NRW, Allbau Stiftung und Sparkassenlotterie „PS-Sparen und Gewinnen“.