KaM zur Skulpturenwiese Moltkeplatz

Skulpturenwiese Moltkeplatz ist keine Hundewiese mehr

Aus gegebenem Anlass informiert KaM über wesentliche Änderungen hinsichtlich des Status der Skulpturenwiese Moltkeplatz:

Am 28. März 2023 hat die zuständige Bezirksvertretung  BV I der Stadt Essen entschieden, den Moltke­platz als Hundewiese zu entwidmen. Den gesamten Beschlusstext der BV I – einschließlich der Ausführungen des Bezirksbürgermeisters zum Hintergrund – finden Sie hier (abgerufen aus dem Ratsinformationssystem der Stadt Essen am 4. April 2023). Damit sind Hunde auf dem gesamten Moltkeplatz stets angeleint zu halten ‒ so wie in allen Park­anlagen im Stadtgebiet.

Gleichzeitig wird eine andere bestehende Hunde­wiese in unmittel­barer Nähe (zwischen Richard-Wagner-Straße und Bahndamm) „ertüch­tigt“ (d.h. im wesentlichen durch Zäune gesichert). Der Beschlusstext sagt dazu (Zitat): „Die bisherige Wiese, auch für Hunde, an der Richard-Wagner-Str. wird als neue Hundewiese ertüchtigt. Dies soll so aussehen, dass die Bezirksvertretung sich mit Grün und Gruga und den Bürgerinnen und Bürgern an der Wiese an der Richard-Wagner-Straße trifft und über die Nutzung und Gestaltungsmöglichkeiten spricht.“

Wir begrüßen diese Entscheidung und glauben, dass damit wieder ein Aufenthalt bei den Kunstwerken und allgemein auf der Skulpturenwiese ohne Störungen oder Belästigungen durch freilaufende Hunde möglich wird. Ent­sprechend sehen wir den zukünftigen Aktivitäten von KaM auf der Skulpturenwiese mit Freude und Optimis­mus entgegen.

Seit Langem schwelende Konflikte

Dem Beschluss vorausgegangen waren seit Langem schwelende Konflikte u.a. mit Halter*innen von frei­lau­fen­den Hunden, die aus dem bisherigen Status Hundewiese einen absoluten Vorrang für ihre Tiere ableiteten.

Beispiele dafür waren wie folgt:

  • Als KaM mit einer Führung für Schüler*innen die Kunstwerke vermittelte und zwei große aggressive Hunde auf die Gruppe so zuliefen, dass Schüler*innen einen Schutzring um einige ängstlichere Mit­schüler*innen bilden mussten und KaM die Halter*innen darum bat, ihre Hunde zu­rück­­zuhalten, hörten wir als Antwort: „Dies ist eine Hundewiese; mein Hund darf das.“
  • Und wenn KaM-Mitglieder die Skulpturen und deren Umgebung reinigen und pflegen – entsprechend den Verpflichtungen aus den Patenverträgen – und Hunde sie dabei aggressiv verbellen und anknurren oder ihren Blasen-Inhalt auf die Arbeitsgeräte entleeren, hörten wir als Antwort: „Dies ist eine Hundewiese. Warum sind Sie überhaupt auf dieser Wiese?“
  • Beim Aufbau ihres Werkes Bernehain im September 2022 widerfuhr Ähnliches auch der Künstlerin Anys Reimann, die dies nach der Vernissage gegenüber anwesenden Kommunal­politiker*innen ange­sprochen hat.

Andere Konfliktpunkte (Beispiele; weitere siehe in der KaM-Präsentation):

Farbigkeit des Bildes nachbearbeitet

Ballwerfen mit Wurfpeitsche gegen „Denkmal“

durch Hundehalter*in zum Hunde-Trainieren mit verschmutztem Ball auf der Vorderseite des „Denkmal“ bis in etwa 6 m Höhe

zusätzlich zur Verschmutzung des Kunstwerks mit Gefährdung bzw. Beschädigung der Holzteile

Spuren vorhanden bis zum Neuanstrich 2021 durch KaM; siehe hier


Hunde-Kot auf „onda“

auf dem temporären Kunstwerk „onda“ (= die große „weiße Welle“); dort liegend bis KaM es entfernt hat


Buddel-Löcher Rückseite „Denkmal“

an der Rückseite vom „Denkmal“, aufgebuddelt bis zum Fundament

Endgültig beseitigt durch Verlegen von Rasengitter-Platten in 2022; mehr dazu siehe hier.


„Hilferuf“ von KaM

Vor der Entscheidung der BV I hatte KaM mit einem Brief um Hilfe gebeten und mit einer Präsentation auf die Schwierigkeiten und Behinderungen bei der Erfüllung der Aufgaben hingewiesen, die KaM mit den abgeschlossenen Patenverträgen für die Skulpturen übernommen hat. Als Zweck dieser Verträge und der Zusammenarbeit zwischen der Stadt Essen, den Eigentümern der Skulpturen und dem Verein KaM e.V. ist vereinbart, „Kunst im öffentlichen Raum auf dem Moltkeplatz zu erhalten, zu fördern und zu entwickeln und durch Information der Öffentlichkeit im Bewusstsein der Bevölkerung zu stärken“ (Zitat aus den Verträgen).

Vor dem Hintergrund der oben erwähnten Probleme war das Erfüllen dieser Aufgaben für KaM immer schwieriger – und zuletzt unzumutbar – geworden.

Auch in der Sitzung der BV I hatten KaM und eine Nachbarin mit drei Redebeiträgen die Problematik noch einmal dargestellt und dabei auch die KaM-Präsen­tation gezeigt, siehe hier (diese ist dem Sitzungsprotokoll beigefügt, das im Ratsinfor­mations­system der Stadt Essen zu TOP 4 hier veröffent­­licht ist).

Wir hoffen, dass die obigen Ausführungen Ihnen helfen, die entsprechenden Vorgänge einzuordnen: auch als Ergänzung zur Berichterstattung in der Presse und den Medien. Wenn wir Ihnen weitere Infor­mationen geben können, dann freuen wir uns über Ihre Nachricht; Kontakt hier.